ZALINA

von Jagoda Marinic

Uraufführung

Fünf Berliner Theaterkünstlerinnen begeben sich auf Spurensuche nach Rumänien. In Holzmengen, nahe Hermannstadt, erzählen die Menschen aus ihrem Leben. Entstanden ist ein Theaterstück. Zalina – ein märchenhaftes Stück über das wahre Leben in einem transsilvanischen Dorf. Im Kampf um Illusionen, gegen das Vergessen und Verstummen, hilft nur das Erzählen von Geschichten, bis es selbst jene rührt, die still saßen.

Die junge Zalina sucht ihren Weg zwischen alten Traditionen und neuen Träumen … Mit ihrer Verzweiflung ruft sie zwei archaische Mächte herbei: Fat Frumos und Zmeu. Jeder der beiden versucht Zalina auf seine Seite zu ziehen, doch sie bleibt bei sich und sucht statt dessen den Zugang zu den Menschen. Sie geht in ihre Häuser, stellt Fragen. Dabei hört sie Geschichten, von denen sie nichts ahnte. Das Erzählen der Geschichten, das Erinnern, verändert nicht nur das junge Mädchen und ihren Wunsch, dieses Dorf hinter sich zu lassen, diese Geschichten entwickeln eine ganze eigene Kraft und stellen sich bald schon den beiden Urmächten entgegen …

Die Zuschauer sind eingeladen, die junge Zalina auf dem Gang durch ihren Heimatort zu begleiten, hinter die Fassaden zu schauen und ein rumänisches Dorf in seinem Alltag kennen zu lernen. Das Stationentheater, gespielt von den Bewohnern Holzmengens und professionellen Schauspielern, endet mit einem geselligen Ausklang auf dem Gelände der alten Mühle.

Stück: Jagoda Marinic
Regie: Susanne Chrudina
Ausstattung: Malve Lippmann
Übersetzung: Radu Alexandru Nica
Filmdokumentation: Thomas Jacoby
Produzenten: Susanne Berckhemer und Dagmar Domrös // spreeagenten
Es spielen: Johanna Adam, Catalin Grigoras und Laurentiu Vlad

Vorstellungen: 17. / 18. / 19. August 2007 – 18.30 Uhr
In rumänischer Sprache mit deutscher und englischer Übersetzung

Projektförderung:

  • Fonds "Erinnerung und Zukunft" und Robert Bosch Stiftung mit dem Programm "Geschichtswerkstatt Europa"
  • Schering Stiftung
  • Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt
     

In Kooperation mit:

  • Hosman Durabil e. V.
  • Nationaltheater "Radu Stanca" Sibiu
  • Deutsches Kulturzentrum Hermannstadt
 

Trailer


Bilder

 

Pressestimmen

"In diesen Tagen geht das Theater spazieren und zwar direkt nach Holzmengen, ohne anzuhalten. Ein kleines Dorf im Harbachtal wird für drei Tage zur Bühne. Das Projekt stellt ein einzigartiges Ereignis dar, das bis dato noch nie in Rumänien stattgefunden hat. Fünf mutige Theaterleute aus Berlin werden ihre Idee umsetzen, in einem Land mit 19 Minderheiten."
Sibianul, 24. August 2007
 

"Ein theatrales Experiment ist gelungen!"
Ziarul de Sibiu, 28. August 2007
 

"Etwa 40 Dorfbewohner zwischen 3 und 70 Jahren spielten im Stück mit. Doch nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere hatten ihre Rolle. Hier spazierte ein Hahn über die Straße, dort wetzte sich ein Schwein am Holzzaun und pünktlich um 20.30 Uhr kehrten die Kühe und Büffel von der Weide nach Hause. Natürlich spielten die Ortseinwohner nicht professionell. Genau das und auch die Improvisation, machten den Charme der Vorstellung aus. Wenn mitten im Stück auf der anderen Straßenseite eine Mutter ihren Sohn zusammenschimpfte, oder ein Kind hysterisch zu lachen begann, machte das eben das Geschehen realistisch. … Das Besondere am Stück ist, dass sich jede der insgesamt 17 Szenen an einem anderen Ort abspielte; im Kleefeld, im Kindergarten, im Burghof, auf der Straße, vor der Dorfkneipe oder im Gemeindesaal. Das Publikum ging bei jeder Szene mit den Schauspielern mit. Man hatte als Besucher das Gefühl, man sei Teil der Geschichte."
Allgemeine Deutsche Zeitung Hermannstadt, 28. August 2007


"Die originelle Bühnenbearbeitung bildet einen interessanten Beitrag zum Veranstaltungsprogramm der europäischen Kulturhauptstadt 2007, indem Themen wie die Suche nach Heimat und der eigenen Identität in einer multiethnischen Gesellschaft exemplarisch auf der Ebene eines 800- Seelen- Dorfes Darstellung finden. In diesem Sinne leistet ZALINA einen wichtigen Beitrag zum Dialog der verschiedenen Kulturen und Ethnien – nicht nur in Rumänien, sondern in ganz Europa."
Rhein-Neckar-Zeitung, 18. August 2007


"Für den Zuschauer war das ungewöhnliche Theaterstück eine Märchenreise, denn er war mittendrin: mittendrin in der wunderschönen Kulisse des Ortes, mittendrin in der Geschichte, und mittendrin in dem Leben der Dorfbewohner von Holzmengen. … ein märchenhaftes Stück von der jüngst für den Bachmannpreis nominierten Autorin Jagoda Marinic über das Leben und die Vergangenheit und wie man beides in Einklang bringen kann, um auch in der Zukunft daraus zu schöpfen."
Hermannstädter Zeitung, 24. August 2007
 

Kritik der Mecklenburgischen Kirchenzeitung (PDF)
Kritik der Siebenbürgischen Zeitung (PDF)