PUTERNICUL - DER STARKE

Eine Theater-Videoperformance zwischen Realität und Pixelwelt mit jungen Menschen und Schauspielern aus Berlin (Deutschland) und Holzmengen (Rumänien). Stückentwicklung, Holzmengen im Juni 2010.


Bereits das dritte Mal sind die Berliner Spreeagenten nach Holzmengen gekommen, um hier gemeinsam mit jungen Rumänen und Deutschen ein interkulturelles Theaterprojekt zu entwickeln. Nach den erfolgreichen und preisgekrönten Projekten ZALINA („Exzellenzpreis“ bestes Programm des Kulturhauptstadtjahrs 2007) und WER IST ANDREI? (2008) wird die bilaterale Zusammenarbeit fortgesetzt und ausgebaut.

PUTERNICUL – DER STARKE heißt die aktuelle deutsch-rumänische Kooperation mit Hosman Durabil e.V. und dem Jungen Deutschen Theater Berlin, die am 27. Juni an verschiedenen Spielorten im Dorf zu sehen sein wird. Acht junge Deutsche aus Berlin, acht Jugendliche aus Holzmengen und die Schauspielerinnen Susanne Berckhemer und Anjorka Strechel entwickeln unter der Regie von Susanne Chrudina das zweisprachige Stück. Seit dem 17. Juni wird auf dem Gelände der Alten Mühle im siebenbürgischen Holzmengen zusammen geprobt und parallel in zwei Ateliers an der Ausstattung (Sandra Becker), den Animationen und Videosequenzen (Branka Pavlović) gearbeitet.

PUTERNICUL- DER STARKE lädt die Zuschauer ein in utopische Phantasiewelten, bevölkert von selbst entworfenen Avataren, Superhelden und Mutationen. Die Figuren wechseln die Welten, überschreiten die Grenzen von Realität und Virtualität. Spieler erscheinen auf digitalen Oberflächen, virtuelle Figuren sind zu Gast auf der Bühne. Die Frage ist: Gibt es sie bereits, die beste aller Welten, oder muss sie noch erschaffen werden?

Weiter geht es Ende des Jahres am Deutschen Theater in Berlin mit Teil II PUTERNICII – DIE STARKEN. SIE SIND IN BERLIN.

Trailer


PUTERNICUL – DER STARKE

Eine Theater-Videoperformance zwischen Realität und Pixelwelt mit jungen Menschen aus Berlin (Deutschland) und Holzmengen (Rumänien)

Realität, Alltag – alles wie immer. Den Rechner hochfahren, online gehen. Abtauchen in andere Welten, frei sein, anders sein. Sich neu entwerfen. Ich und mein anderes Ich. Mit der Tastatur alles im Griff. Alles ist möglich! Start: "Welcome Island" im Spiel der Spiele.

Das ultimative digitale Universum bietet Avataren aller Spiele eine neue Heimat. Und es macht jedem ohne Unterschied die gleichen Versprechungen - unermesslicher Reichtum, grenzenloser Erfolg, unbeschreibliche Schönheit. Wie aber lebt es sich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten? Wo ist der schmale Grad zwischen Gut und Böse? Wer ist Freund, wer ist Feind? Was, wenn das Alter Ego dir durch den Bildschirm plötzlich die Hand reicht? Ist er möglich, der wirkliche Ausflug in die unwirkliche Welt? Gibt es sie die bessere Welt oder muss sie noch erschaffen werden?

PUTERNICUL – DER STARKE ist eine Theater-Videoperformance, die mit einem Ensemble junger Rumänen aus dem siebenbürgischen Dorf Holzmengen, jungen Deutschen aus Berlin und professionellen Schauspielern entwickelt wird. Die Auseinandersetzung mit Identität und Realität beginnt bei der Person des Spielers, die sich als Avatar, Comicfigur oder Superheld neu entwirft. Ausgehend von diesen utopischen Entwürfen werden Antworten auf die Frage gesucht, in welchem Verhältnis unsere Lebenswirklichkeit zu virtuellen Universen steht. Inwieweit werden – bewusst oder unbewusst – Strukturen, Normen und Hierarchien der gegenwärtigen Gesellschaft in Parallelwelten übertragen? Welche Ideale können dort verwirklicht werden? Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit? Grenzenloser Reichtum, Erfolg, Schönheit? Wer kann diese Ziele erreichen? Wer wird diskriminiert?

PUTERNICUL – DER STARKE verwebt zwei Erzählebenen, zum einen – ausgehend von der konkreten Lebensrealität des jungen Ensembles – die Welt der Spieler mit ihren Wünschen, Ängsten und Fantasien und zum anderen die virtuelle Welt des verheißungsvollen Computerspiels, in das alle Avatare immigriert sind. PUTERNICUL – DER STARKE spielt dabei mit Mitteln des Comics, des Videospiels, der Animation und des Figurentheaters. Grenzen verwischen, reale Spieler kommen mit virtuellen Figuren in Kontakt, Theater und digitale Oberfläche treten in einen Dialog.

PUTERNICII – DIE STARKEN. SIE SIND IN BERLIN! entwickelt die Ergebnisse in Berlin weiter und wird dort am Deutschen Theater mit mehreren Vorstellungen zu sehen sein.

Premiere: Sonntag, 27. Juni 2010, 19.30 Uhr // Treffpunkt: Dorfeingang Holzmengen
Berlin-Premiere: Samstag, 9. Dezember 2010 // Deutsches Theater Berlin, Box

Idee, Konzept & Projektleitung: Susanne Chrudina und Malve Lippmann
Team: Susanne Chrudina (Regie), Sandra Becker (Ausstattung), Branka Pavlović (Video), Romulus Cipariu (Musik), Birgit Lengers (Dramaturgie, Junges DT Berlin

Mit: Susanne Berckhemer und Anjorka Strechel und Claudiu Bartuş, Isabella Boldiszar, Calina Cruceriu, Marian Dan, Nico Ehrenteit, Ionuţ Gārbo, Andi Lazăr, Ioana Marcu, Teodora Marcu, Natascha Mattmüller, Philine Pastenaci, Rosa Stehle, Christina Thumann, Süheyla Ünlü, Laura Weigel, Paul Zschocke

Eine Produktion der spreeagenten Berlin in Kooperation mit dem Jungen DT, Deutsches Theater Berlin, Hosman Durabil e. V. und der Allgemeinen Schule Holzmengen

Ein Projekt im Rahmen des Förderprogramms "Europeans for Peace", gefördert aus Mitteln der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft". Gefördert durch Jugend für Europa – Deutsche Agentur für das EU-Programm Jugend in Aktion. Mit Unterstützung des Deutschen Kulturzentrums Hermannstadt und des Susanne Berckhemer Fonds.

 

 

Pressestimmen

THEATER AUF DEN STRASSEN VON HOLZMENGEN

Die Theatercompagnie SPREEAGENTEN aus Berlin kehrt am Sonntag zurück in das Dorf Holzmengen, 31 Kilometer von Hermannstadt entfernt, um die „Grenze zwischen Realität und Virtualität aufzulösen“. Es ist die Rede von einer Theatervorstellung, in der die Straßen zur Bühne werden, junge Menschen des Dorfes Darsteller.

(...)

Für die Siebenbürger ist Holzmengen ein Dorf voller Roma. Für die Deutschen ist es zu einem pittoresker Ort voller Inspiration für Kulturprojekte geworden mit gleichzeitigen sozialen Auswirkungen. Bereits 2007 hat diese deutsche Theatercompagnie demonstriert, dass Roma auch Schauspieler sein können, und einige von ihnen sehr überzeugende.

(...)

Das neue Projekt des Berliner Theaters, „Puternicul“, wirft das Publikum in die Welt des Phantastischen und Utopischen, wo Avatare leben, Mutationen und Helden.

(...) Diese Suche nach Nicht- Theater- Orten führt die Spreeagenten auch über die Grenzen Deutschlands hinaus und ließ sie eine eigene Reihe von Arbeiten entwickeln, in denen auch Laien beteiligt sind, entrissen dem Geschehens der realen Welt.
EVZ.ro,  23. Juni 2010


„Puternicul – Der Starke“ lädt die Zuschauer ein in utopische Phantasiewelten, bevölkert von selbst entworfenen Avataren, Superhelden und Mutationen. Die Figuren wechseln die Welten, überschreiten die Grenzen von Realität und Virtualität. Spieler erscheinen auf digitalen Oberflächen, virtuelle Figuren sind zu Gast auf der Bühne.
HERMANNSTÄDTER ZEITUNG, 25. Juni 2010
 

Puternicul – der Starke: Internationales Projekt weckt Verständnis für Minderheiten
SIEBENBÜRGISCHE ZEITUNG, 27. Juni 2010


„Puternicul“ konfrontiert nicht nur zwei Kulturen, sondern auch zwei Welten in welchen die gegenwärtige Gesellschaft heute ihre Existenz vollzieht: die reale Welt und die virtuelle. Die Inszenierung ist konzipiert als ein Pendeln zwischen den beiden Universen, genauso wie die Helden in der Geschichte von „Puternicul“ gleichermaßen die Rolle der Bewohner des Dorfes Hosman als auch der Charaktere der Avatare aus Puternica Futura spielen, einer Stadt in welcher die Mauern und Kreuze des Dorfes Hosman mit den hohen Häuserblocks und Statuen Berlins verschmelzen.
TRIBUNA 25. Juni 2010